Time to Talk

15 Kinder, die mit harter Arbeit konfrontiert werden, wurden im Rahmen von Awo international und Kaugmaon für zwei Tage zu einem Seminar eingeladen. Nach dem Motto “Time to Talk“, war es Zeit über Kinderarbeit zu reden und über das Tabuthema zu diskutieren. Die Kinder wurden nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Unter anderem wurden Kinder ausgewählt, die vorher eher kaum Kontakt zu Kaugmaon hatten, damit ihre Antworten und Beiträge möglichst “unbeeinflusst” ausfielen.

Bereits im Vorfeld haben wir und das Kaugmaon Team das Seminar vorbereitet und geplant. Am Samstagmorgen wurden die Kinder mit einem angemieteten Jeepney aus den Communities abgeholt, bevor es zusammen zum Projektort ging. Nach einem kräftigenden Frühstück ging es dann mit dem ersten Seminarteil los.

Mit Spiel und Spaß haben wir uns alle etwas näher kennengelernt und anschließend alle Erwartungen und Gruppenregeln besprochen. Die Kinder kamen teilweise aus dem Muslimischen Dorf, wo die meisten Fischer herkommen, als auch aus Callawa und dem “Müllsammlerdorf“. Die Arbeit der Kinder reichte vom Fischen, bis hin über Müllsammeln und das Verkaufen von Waren auf Nachtmärkten.

Auf den ersten Blick mag es kaum auffallen, das die Kinder mehr Arbeiter als wirkliche Kinder sind. Ausgelassen toben sie herum, lachen und gehen offen miteinander um. Auf den zweiten Blick fällt es doch eher auf. Viele von ihnen haben kaum saubere Kleidung, wenn überhaupt einen Rucksack dabei für die Übernachtung. Beim Essen wird der Teller bis über den Rand hinaus aufgefüllt und zweimal Nachtisch geholt. Aufgegessen wird allemal.

Bereits nach ein paar Stunden fällt auf, dass sich einige Kinder nicht mehr konzentrieren oder gar still sitzen können. Sie sind es nicht gewohnt, denn einen Schulalltag gibt es für sie nicht.

“Time to Talk“ bat den Kindern die Möglichkeit, sich mit ihrem Leben und ihren zugeschriebenen Aufgaben auseinanderzusetzen. Sie trafen dabei auf Kinder mit ähnlichen Schicksalen und tauschten sich darüber auf, was sie während ihrer Arbeit denken und fühlen.

Die Kampagne zielt darauf ab, dass die Perspektive der arbeitenden Kinder neben der von Politikern, Gewerkschaften und Staaten in die politische Debatte auf der Weltkonferenz Kinderarbeit 2017 in Argentinien einfließt.

Bis zur Weltkonferenz im Jahr 2017 sollen weltweit arbeitende Kinder befragt werden, ihre Wünsche, Probleme, Bedürfnisse und Anliegen wahrgenommen und ihre Meinung festgehalten werden. Die Ergebnisse dieser Befragungen werden dann unter Mitwirkung der betroffenen Kinder und Jugendliche zu einer Studie zusammengefasst. (Quelle:http://time-to-talk.info/de/startseite/)

Insgesamt haben die zwei Tage mit den Kindern viel Spaß gemacht, auch wenn man immer im Hinterkopf hatte, was sie alles durchmachen müssen. Es zerrt auch an den eigenen Nerven, mit Leid anderer umgehen zu müssen. Vor allem wenn es Kinder betrifft.

Die atemberaubende Location bat auch die Möglichkeit, ein paar schöne Fotos zu machen:


Videobotschaft über unser neues Zuhause

Hallo, heute gibt es mal ein Video von mir. Eigentlich hatte ich es schon vor zwei Wochen gedreht, aber aufgrund von Internetproblemen und etc., konnte ich es erst heute veröffentlichen 🙂

Ab 3:40 min zeige ich in dem Video ein bisschen, wie wir so leben und wie es bei uns zu Hause eigentlich aussieht.


5 Tage krank

Die letzten fünf Tage habe ich nichts gemacht, außer im Bett gelegen, da ich Fieber hatte.

Ich habe mich gefühlt, als würde ich sterben. Mein Kopf wollte zerspringen und nach Freiheit suchen, aber er war gefangen. Gefangen in dem kleinen dunklen Raum, umzäunt von Moskitonetz, das die kalten Luftzüge des Ventilators nur unsicher abdämpfen konnte.

Der Arzt meinte zwar, ich habe nur eine Rachenentzündung, doch nach 5 Tagen Fieber malt man sich schonmal die schlimmsten Sachen aus. Vor allem, wenn dir der Arzt Gatorade verschreibt 😀

Tag 1: Ach, ist schon nicht so schlimm. Ist morgen wieder weg.
Tag 2: Ich muss nur etwas mehr schlafen.
Tag 3: OK, ich gehe ja schon zum Arzt
Tag 4: Scheiße was, wenn ich Malaria habe? Oder Dengue Fieber? Ich spüre schon die inneren Blutungen.
Tag 5: Vielleicht ist es eine unheilbare Krankheit. Soll ich doch ins Krankenhaus fahren? Kennen die sich überhaupt hier aus?

Tag 6: War doch nur eine Rachenentzündung 😀


Eine Cola zum Mitnehmen bitte

“Eine Cola zum Mitnehmen bitte“
Sie nickt, öffnet die Coladose und füllt sie in eine Plastiktüte.
Hab zwar interkulturelle Kommunikation studiert, aber manche Sachen muss man auch einfach nicht verstehen 😀


Interviews im Muslimischen Dorf

Heute ging es wieder an die Arbeit. Nachdem wir zunächst 3 Stunden (Filipinos haben viel Zeit) in der Barangay Hall (das ist sowas wie eine Stadthalle) gewartet haben, haben wir einen Vortrag über Kinderrechte und Kinderarbeit angehört. Eingeladen wurden dazu Eltern, deren Kinder selber arbeiten oder gearbeitet haben. Danach haben wir ihre Daten aufgenommen und sind dann zum muslimischen Dorf gefahren.

Im muslimischen Dorf angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einem Elternteil, dass für unsere Doku gerne ein Interview geben würde.

Das muslimische Dorf ist komplett auf Bambusstöcken und anderen Holzkonstrukten über dem Wasser aufgebaut. Der Müll wird einfach ins Meer geschmissen und demnach riecht es auch sehr streng dort.

Die Wanderung zum Haus einer Interviewwilligen war sehr abenteuerlich. Es ist echt nicht leicht dort herumzubalancieren- und es gäbe, glaube ich, nichts schlimmeres als in diese Pampe zu fallen. Vor einem liegt dann ein halb zerbrochenes Brett, das schon tausend mal wieder neu auf die wackeligen Holzstöcke genagelt wurde- und dann fragt man sich echt, ob man da jetzt drauf treten kann oder lieber umdreht.

Egal, Augen zu und durch! Auf das Boot am Ende des Weges haben wir es dann auch noch geschafft und konnten dann mit dem Interview anfangen.

Der Weg zurück war dann nur noch halb so schlimm 🙂


Anschlag in Davao City

Gestern Abend sind am Roxas Nachtmarkt in Davao City zwei Bomben explodiert. Es gab etliche Tote und Verletzte.

Vor einigen Tagen war auch ich auf diesem Markt und habe die fröhlichen Menschen, das Zusammenkommen und Essen als Gemeinschaft und die etlichen Grillmeister mit ihrem Angebot an den leckersten Speisen beobachtet. Studenten haben sich dort getroffen und zusammen gelacht. Es gibt niemand, der nicht dort gewesen ist und immer wieder zurückkehrt um zu verweilen.

Von Glück kann ich reden, dass weder ich, noch jemand den ich kenne, vom Unglück getroffen wurde. Dennoch mein größtes Beileid an alle Betroffenen. Irgendwie betrifft es auch mich, wo ich Davao so fröhlich und ausgelassen kennengelernt habe. Der Nachtmarkt war ein wundervoller Ort, der nun seine Narben trägt.


Ein Tag am Strand

Heute haben wir frei bekommen, weil nationaler Feiertag ist. Und da wir vom Meer bisher eher wenig gesehen haben, sind wir mit Josh zum Strand in Davao gefahren. Zur Krönung des Tages gab es Durian, wir sind Kayak gefahren und Luise konnte sich (auch wenn es keine Wellen gab) auf dem Surfbrett probieren.

Abends hat uns Josh noch ein paar tolle Seiten von Davao gezeigt. Wir waren bei der David Statue am Meer spazieren, haben Meeresfrüchte gegessen und den Abend bei Mangosteen-Schnaps in einer Bar ausklingen lassen.


Flöten in Aktion

Gestern gab es eigentlich nicht viel zu berichten, außer dass wir im Büro waren und danach mit Demi (Arbeitskollegin) Badminton gespielt haben. Für 250 PHP (ca. 5 EUR) pro Stunde war es nicht gerade billig in der Badminton World, aber ich bin mehr als froh, dass Badminton hier ein großer Sport ist. Notiz an mich: Das nächste mal Wheels and More oder Holiday Spa ausprobieren.

Heute allerdings war ein unglaublicher Tag! Am frühen Morgen haben wir John zur New Matina Elementary School begleitet und mit ihm den Kindern das Flötenspielen näher gebracht. John macht einen unglaublich beeindruckenden Job. Er weiß genau, wie man mit Kindern umgehen muss und vermittelt die ganze Sache mit Spiel, Spaß und viel Emotionen. Nicht nur die Kinder haben etwas gelernt, auch wir Erwachsenen.

John lebt die Musik und davon profitiert das ganze Projekt. Ich wünschte, ich könnte eines Tages andere Menschen genauso inspirieren wie John es auf der ganzen Welt tut.

Ein anderes Highlight am Tage war noch der spontane Besuch des Stadtgefängnisses für Frauen. Unser Fahrer Peter musste dort etwas abholen (Muffins) und hat nebenbei eine kleine Führung für uns organisiert. Vorgestellt habe ich mir kleine dunkle Zellen. In Wahrheit erblickten uns aber viele kleine Bambushütten, mit eigenem Garten, Wäscherei, Bäckerei und Basketballplatz. An sich eine “schöne” Atmosphäre mit viel Platz für Individualität. Eine Gefangene hat dann auch ihre Flöte geholt und John mit Stolz gezeigt, was sie sich selbst beigebracht hat. Die meisten Frauen sind hier wegen Drogenbesitz oder anderen Sachen.

In der Mitte des Gefängnisses befindet sich auch eine Bühne und vielleicht kommen wir wieder und organisieren ein Flötenkonzert. Wer weiß! Fotos gibt es vom Gefängnis aus Sicherheitsgründen nicht.


Flöten verändern die Welt

Eigentlich sollten wir heute zur Ausländerbehörde und unser Visumsgespräch haben, doch es ist Feiertag! Also sind wir stattdessen mit unserem Team von Kaugmaon zu einem Workshop gefahren. Der Workshop wurde von John Zeretzke aus den USA geleitet, der Gründer von Flutes Across The World ist und mit seinen Flöten um die Welt reist, um Kindern Hoffnung durch Musik zu schenken. Zudem ist John ein unglaublich guter Violinspieler, der mit seiner Musik alle Herzen öffnet.

Zunächst arbeitet er mit Kindern aus den USA, denen er etwas über Musik und Instrumente beibringt. Danach erhält jedes Kind zwei Flöten und darf diese dekorieren. Eine darf es behalten und die andere Flöte wird einem Kind auf der anderen Seite der Erde geschenkt.

Der Workshop hier auf den Philippinen hat super viel Spaß gemacht. Uns wurde das Flötespielen beigebracht und zudem dürfen wir von nun an in die Schulen gehen, die von John bereits besucht wurden und den Kindern weiterführend ihre Flöten lehren.

Abends haben wir dann noch einen Abstecher zum Agdao-Markt gemacht, der eigentlich direkt bei uns um die Ecke ist. Vor allem viel Fleisch gibt es dort zu kaufen und Second Hand Klamotten.


Auf zur Rambutanfarm

Mit Lilly, Edwin und Clyde sind wir wieder mal nach Calinan gefahren und haben dort die Rambutanfarm besucht und Rambutan vom Baum gepflückt. Die Farm gehört der Familie und dort gibt es noch viel mehr, wie z.B. Schweine, Hühner und Kokosnüsse. Nachdem wir die Ernte vollzogen hatten, ging es noch zum Eagle Park.

Der Eagle Park beherbergt etliche Philippinische Adler, andere Vogelarten , Säugetieren und Reptilien. Die Anlage ist eine der wichtigsten touristischen Attraktion in Davao City und , meiner Meinung nach, auch sehr lohnenswert.

Auf dem Rückweg gab es dann noch Durian und frische Kuhmilch. Was will man mehr! Abends haben wir dann auch endlich einen Kühlschrank für unser Zimmer bekommen. 🙂


Arcadia Festival

Am Abend sind wir mit Clyde und seiner Freundin zum Arcadia Festival gegangen. Neben Elektromusik gab es viel zu essen und eine feucht fröhliche Überraschung- Farben wurden in die Mengen geschossen. Nach einer halben Stunde waren wir dann voll mit Farbe und klitschnass 😀 Aber es hat Spaß gemacht.


Kadayawan Festival

Davaos größtes Festival nennt sich Kadayawan und ist hier gerade in den vollen Zügen. Das Festival ist ein Fest des Lebens, eine Danksagung für die Gaben der Natur, die reiche Kultur, die Gaben der Ernte und der Ruhe des Lebens. Es findet jede dritte Augustwoche statt und lockt etliche Besucher in die Straßen Davaos. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Vor allem am Wochenende war viel los. Wir haben uns die Parade auf dem Meer, den Umzug und die Straßentänze angeschaut.

Man sollte sich jetzt nicht vorstellen, dass wir uns das Spektakel in Ruhe anschauen konnten- wir wurden von einem Interview zum anderen gezerrt und mussten für etliche Fotos posieren. Man hat es als Star echt nicht leicht! Manchmal ist es auch echt anstrengend, wenn man die ganze Aufmerksamkeit bekommt. Vor allem wenn man einfach nur spazieren möchte- jeder Trycicle- oder Taxifahrer hält an und will einen mitnehmen.

Ansonsten war das Kadayawan Festival eine schöne Abwechslung mit viel Musik und Tanz. Am Samstagmorgen haben wir auch ein paar der anderen Volunteers aus Deutschland getroffen und gemeinsam den Umzug angeschaut.


Erster Arbeitstag in den Dörfern

Endlich war es soweit und wir durften mit in die Communities fahren, wo wir in Projekten aktiv gegen Kinderarbeit handeln. Insgesamt gibt es vier Bezirke, die Kaugmaon (meine Einsatzstelle) betreut. Innerhalb dieser Bezirke befinden sich verschiedene Stellen, wie z.B. das muslimische Dorf und die Community mit den sogenannten “Scavengers”, die im Müll nach noch verwertbaren Materialien suchen. Als wir dort ankamen wurden wir immer herzlich aufgenommen, aber auch angestarrt und mit Misstrauen angeschaut. Nach einer Weile wollten dann aber die meisten Bewohner Fotos mit uns und vorallem die Kinder wollten nicht mehr von unserer Seite weichen.

Der Besuch in den Projekten war für mich sehr erschreckend, auch wenn ich mir die Situation vorher ausmalen konnte. Wenn man dann wirklich vor Ort ist und sieht, wie die Kinder im Müll nach Essen suchen oder auf Stöckern durch den Müllmatsch zu ihrem Haus balancieren, ist es eben doch ein anderes Gefühl.

Man weiß nicht, wie man sich als “reicher Weiße” verhalten soll. Wie geht man mit diesen Gefühlen um? Viele Fragen haben sich in meinem Kopf ausgebreitet, die ich hoffentlich in den nächsten Monaten besser verstehen werde.

Am Abend waren wir mit unseren Kollegen noch auf dem Nachtmarkt von Davao, wo es reichlich zu essen gibt. Ich empfehle die Fleischspieße vom Grill 🙂 Daneben geht es weiter zu den Klamottenständen, die meist Second Hand zu niedrigen Preisen angeboten werden. Zum Abschluss des Tages gab es noch Durian 🙂 (Je öfter man sie isst, desto leckerer wird sie).


Richtfest in Calinan

Jeden Tag gibt es etwas zu tun. Heute sind wir nach Calinan (ein Ortsteil von Davao, der sehr außerhalb liegt und wo die Familie von Lilly wohnt) gefahren und haben dort die Einweihung des neuen Hauses von einer Cousine einer Cousine gefeiert. Es wurde viel gegessen, Karaoke gesungen und Party Spiele gespielt. Ich habe mich (zur Freude aller) dazu erbarmt, bei einem Spiel mitzumachen. Es ging darum, die meisten Rambotans innerhalb einer Minute zu essen. Ich habe nur drei geschafft, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Am späten Abend mussten Luise und ich uns auch dazu überreden lassen Karaoke zu singen, Lemon Tree. Mir taten die Gäste Leid, die diese Höllenqualen durchlaufen mussten (indem sie unseren schiefen Tönen lauschen mussten). Ein lustiger Abend, der mal wieder unter Beweis gestellt hat, wie fröhlich und ausgelassen die Filipinos ihre Zeit miteinander verbringen 🙂

Rambutan, schmeckt ähnlich wie Litschi

Fotos statt Visum

Wenn die Visumsbeantragung deswegen länger dauert, weil man ständig mit jedem Fotos machen muss, dann ist man in der Einwanderungsbehörde auf den Philippinen. Als “Weißer” wird man hier kontinuierlich angestarrt, die Filipinos denken automatisch, dass man ein aus den USA stammender Promi oder Star ist. Also immer schön lächeln und Fotos machen 🙂

Dass der Prozess für das Visum so kompliziert ist, hatte ich ja bereits erwähnt. Dennoch haben Luise und ich alle Dokumente zusammenbekommen und heute abgegeben.


Blers Geburtstag

Die Klobrillenjagd Was für ein Tag! Erst waren wir in einem Internetcafe, das kein Wlan hat und danach haben wir uns durch Chinatown gekämpft (mit dem Ziel einen Klodeckel zu kaufen). 4h und fünf Einkaufstüten später kämpften wir uns noch immer von Shop zu Shop, um einen Klodeckel zu finden. “Do you sell toilet seats?“ wurde oft in die Frage, wo denn die öffentlichen Toiletten seien, interpretiert “toilets are upstairs“. Naja, in der Mall sind wir dann doch fündig geworden, nachdem ich fünf Philippinischen Mitarbeitern erklären musste wie denn unser Klo aussieht. Es wurde dann die Standardbrille aus Plastik, die wir mit einer Schnur an unsere Toilette befestigten. Was für ein Akt! Wie sehr ich jetzt Klobrillen zu schätzen weiß und nicht mehr als selbstverständlich sehe! (Genauso wie Klospülungen, aber das ist ein anderes Thema).

Kaum war die Klobrille befestigt und wir geduscht, stand auch schon Clyde vor unserer Tür. Nachdem er mir ein Ständchen auf der Ukulele spielte, hat er uns zum Geburtstag von Bler gefahren. Bler ist sein älterer Bruder, der leider 2010 ums Leben gekommen ist. Mit der ganzen Familie haben wir uns dann auf dem Friedhof getroffen und seinen Geburtstag gefeiert. Es gab ein Festmahl inkl. Spanferkel. Die Stimmung war sehr heiter, dennoch war die Trauer in Lillies und Edwins Augen zu sehen. Ein schöner und zugleich trauriger Abend, den ich nicht vergessen werde.


Ein peinlicher Moment

In den letzten Tagen mussten wir viele Sachen bzgl. unseres Visums erledigen. Es ist unglaublich, was sie alles verlangen. Außerdem haben wir auch einen Großeinkauf für unsere Wohnung gemacht.

Am Dienstag war es dann soweit. Ich bin in Scheiße getreten und damit in das Auto von unsere Gastfamilie gestiegen. Die ganze Fahrt haben wir uns gewundert, warum es im Auto so stinkt. Ich hatte es selbst nicht gemerkt, dass es an mir lag 😀 Und beim Aussteigen ist es dann jedem aufgefallen. Richtig peinlich! Und weil es noch nicht peinlich genug war, kam am Abend dann der Sohn zu mir und dann hat ER sich entschuldigt, dass es so gestunken hat 😀


Wohnungssuche

Heute war ein langer Tag. Wir sind früh aufgestanden und zum ersten Mal mit Lilly ins Büro gefahren. Dort werden wir das nächste Jahr 3 Tage pro Woche verbringen. Die anderen zwei Tage gehen wir in die Vororte, wo wir als Sozialarbeiter agieren und uns um die Kinder und deren Familien kümmern, die mit Kinderarbeit in Kontakt gerieten.

Da wir noch immer in der Gastfamilie wohnen, haben wir unseren ersten “Arbeitstag” eigentlich damit verbracht, ein geeignetes Zimmer für Luise und mich zu finden. Also haben wir uns ein Trycicle und unsere Gastmutter geschnappt und sind durch das Viertel gefahren. Sobald wir ein Schild mit “Room for Rent” erspähten, haben wir angehalten und uns das Zimmer angesehen. Nach ca. 2h haben wir dann die mehr oder weniger perfekte Unterkunft gefunden. Am Samstag werden wir einziehen.

Am späten Nachmittag sind wir wieder zur Familie gefahren und haben Kürbissuppe gekocht. Und wie es so kommen sollte, ist uns ein kleiner Welpe zugelaufen, den wir Günther getauft haben.


Pizza und Basketball

Wenn einem etwas sofort auffällt, dann ist es der Fakt, dass Filipinos Basketball und Pizza lieben. Also haben Luise und ich uns entschieden einkaufen zu gehen und eine Pizza à la Germany zu zaubern. Auch wenn es Bedenken gab, ist sie uns wirklich gut gelungen!

Danach ging es dann mit Clyde unserem Gastbruder zu einem Basketballspiel. Leider haben sie knapp verloren, aber dennoch hat es Spaß gemacht zuzuschauen.


5 Tage Seminar

Am Montag mussten wir uns vorübergehend von unserer Gastfamilie verabschieden, da auf uns ein 5-tägiges Pflichtseminar zukam. Zusammen mit den anderen 14 Volunteers aus Deutschland haben wir uns im Domcicilio Lorenzo Apartelle (gegenüber der NCCC Mall) getroffen und die 5 Tage miteinander verbracht, um uns noch einmal mit aufgetretenen Problemen und Fragen zu beschäftigen.