Fiesta und Essen

Da die Filipinos ununterbrochen essen, dürfen auch die Fiestas nicht fehlen. Heute Abend waren wir bei der Schwester von unserem Gastvater und haben dort gegessen, getrunken und Gitarre gespielt.

Es war ein schöner Abend an dem natürlich auch wieder viele Fotos von den zwei Deutschen gemacht wurde 🙂


Ausflug zum Eden Park

Heute waren wir mit der ganzen Familie im Eden Park. Es war ein aufregender Tag, da wir nicht wirklich wussten was uns erwartet. Da wir noch die Cousine und ihre zwei Kinder mitnahmen, sind wir mit einem PickUp gefahren. Luise saß mit Clyde und den Kindern hinten auf der Ablade, währenddessen ich es mir mit Lilly auf der Rückbank gemütlich gemacht habe.

Der Eden Park ist eine Art Natur-/Vergnügungspark in der Nähe vom Mount Apo, weshalb die Temperaturen im Eden Park nicht ganz so hoch sind, als unten in der Stadt. Der Eintritt kostet 220 PHP (ca. 4 EUR), bei dem ein Snack inkludiert ist.

Als wir dort angekommen sind, haben wir zunächst gepicknickt und danach die Kinder bespaßt.

Der Eden Park bietet viel Unterhaltung für die ganze Familie, wie z.B. Angeln, Reiten, Schwimmen im Pool, Skyriding etc. Außerdem sind überall lebensechte Pappfiguren von Duterte aufgestellt, mit denen man ein Foto machen kann.

Auf dem Rückweg vom Eden Park zur Gastfamilie haben wir noch an einem Restaurant angehalten und dort gegessen.


Alles Gute Father Max

Wenn dir deine Gastmutter sagt, dass wir zum Geburtstag ihres Cousins fahren.

Wenn sie dir nicht sagt, dass der Cousin Father Max ist und eine Messe mit 300 Leuten zu seinem Geburtstag feiert, die dann als international angekündigt wird weil zwei Deutsche anwesend sind.

Und wir dann total planlos im Geschehen stehen, weil wir dachten es wird ein kleiner Geburtstag um die Ecke mit Kaffee und Kuchen. Total überfordert und unpassend gekleidet saßen wir dann also mitten in der Messe. Es war unmöglich, nicht aufzufallen und erst recht unmöglich nachdem wir über das Mikrofon aufgerufen wurden, aufstehen und in die Masse winken mussten.

Danach fragte uns so ziemlich jeder, wo wir herkommen, wie alt wir sind und ob wir auch katholisch seien. Es gab ein riesiges Buffet mit Reis, Fleisch, Gemüse, Kuchen und etlichen Früchten.

Der peinlichste Moment kam aber noch. Da wir ja dachten, dass es sich bei dem Geburtstag um eine kleine Runde mit Kaffee und Kuchen handele, hatten wir auch auf die Schnelle kein großes Geburtstagsgeschenk dabei. Allerdings eine Tafel Schokolade aus Deutschland. Die billigste von Aldi. Und auf dem Weg war sie bereits 100mal geschmolzen. Naja egal, wir haben Lily (unsere Gastmutter) gefragt, ob wir die Schokolade trotzdem dem Pastor schenken sollten.

Das war ein Fehler. Der Fotograf und große Aufmerksamkeit wurden bereits bestellt, als wir nach vorne auf die Bühne mussten, um unser Geschenk zu überreichen. Die Aldi-Schokolade. Um uns herum versammelten sich immer wieder Filipinos, die ebenfalls mit aufs Foto wollten. Der Pastor bedankte sich für die Schokolade und wir waren froh wieder die Bühne verlassen zu können.

Danach tranken wir einen Pina Colada.

Als der Abend vorbei war, verabschiedeten wir uns noch vom Pastor (der die Schokolade nicht mehr aus seinen Händen ließ) und fuhren mit der Familie nach Hause.


Es war ein langer Weg

…doch wir haben es nach über 20h auf die Philippinen geschafft.

Nachdem wir in Frankfurt am Flughafen waren und am 26.7. erfahren haben, dass unser Flug ausfällt, durften wir noch eine Nacht im Flughafenhotel schlafen. Voller Ungewissheit und ohne Information, wann wir denn nun fliegen würden, ging es dann aber am nächsten Tag gegen 14 Uhr Richtung Singapur. Von dort aus mussten wir zum nächsten Flieger rennen, der uns mit einem Zwischenstop in Cebu endlich nach Davao City auf die Philippinen brachte. Der Flug an sich war relativ entspannend und ging schneller um als erwartet.

Da waren wir also. Auf den Philippinen, 10.0000 km von zu Hause entfernt. Auf einer Insel mitten in einer Millionenstadt am Meer. Die Hitze scheint so erdrückend, dass man kaum atmen kann aber nach einer Weile gewöhnt man sich dran. Am Flughafen erfuhren wir dann, dass zwei Koffer nicht angekommen sind. Natürlich fehlte meiner. Natürlich fehlte auch der von Luise, meiner Mitbewohnerin. Es ist ja nicht so, dass es einem anderen hätte passieren können, aber dass es mich UND ausgerechnet meine Mitbewohnerin getroffen hat ist schon ziemlich dumm gelaufen.

Dank dieses Zwischenfalls haben wir sofort die philippinische Mentalität kennengelernt. Sie heißt August. August ist ein 22-jähriger Flughafenmitarbeiter und verantwortlich für verzweifelte Touris, deren Koffer verloren gegangen sind. August heißt August, weil er im August geboren wurde. Das hat er uns natürlich alles erzählt. Und statt die Formulare für unsere verschwundenen Koffer auszufüllen, erfahren wir noch mehr aus seinem Leben währenddessen wir von 12 anderen Mitarbeitern neugierig angestarrt werden. Ich nehme es gelassen und gebe August noch unsere E-Mailadressen, bevor wir nach einer Stunde das Flughafengebäude verlassen.

Unsere Gastmutter steht zum Glück vor dem Flughafen und begrüßt uns herzlich. Sie heißt Lily. Auf geht’s mit dem Taxi nach MA-A, wo die Familie wohnt. Ich habe mir nichts besonderes vorgestellt. Vielleicht eine kleine Wohnung mit ein paar Matratzen, aber das Haus von Lily ist wirklich schön. Es sieht sehr neu und gepflegt aus. Natürlich drückt Lily in vielfacher Form ihr Bedenken aus, dass das Zimmer nicht gut genug für uns sein könnte. Als wir die Tür öffnen, erblickt uns ein großer Raum mit einem riesigen Bett und allem was man braucht. Später erfahren wir dann, dass das Zimmer eigentlich unseren Gasteltern gehört und es das einzige Zimmer mit Klimaanlage ist.

Lily war sehr besorgt, dass das Zimmer nicht gut genug für uns sein könnte. Wir haben eher ein schlechtes Gewissen, da sich die ganze Familie mit Sohn und Hausangestellte (denken wir) in ein kleines Zimmer zurückziehen muss. Mit ihnen ist nicht zu reden und bereits schnell lernen wir die Gastfreundlichkeit der Filipinos kennen.

Da der Tag noch relativ früh ist, fahren wir mit Moi und Lily in die nächstgelegene Mall und kaufen ein Kleid für uns ein, da wir nichts zum Anziehen haben. Danach fallen wir tot ins Bett und holen den Schlaf der letzten Tage nach.


Jetzt geht es los!

In ein paar Stunden geht es für ein Jahr auf die Philippinen, um dort in einem Projekt gegen Kinderarbeit zu helfen. Via weltwärts fliege ich mit 14 weiteren Volunteers auf die Insel Mindanao, wo wir dort in der Stadt Davao City in verschiedenen Projekten verteilt sind. Meist sind wir zu zweit in einem Projekt. Meine Projektpartnerin heißt Luise und kennen lernen werden wir uns erst im Flugzeug, bevor wir ein Jahr zusammen arbeiten, wohnen und leben werden. Wir haben bereits sporadischen Kontakt via Whatsapp, aber ich freue mich schon sehr sie bald richtig kennen lernen zu können.

Warum Frei
willigenarbeit?

Wie kam es dazu, dass ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden habe?

Ich selbst bin ein sehr neugieriger Mensch, der sich für fremde Kulturen und Länder interessiert und für mich war es eigentlich schon seit Anfang meines Studiums klar, dass für mich danach kein 9-5- Job in Frage kommt. Eigentlich haben mich meine beiden Mitbewohnerinnen auf die konkrete Idee mit weltwärts gebracht, da ich des so öfteren ihren Erzählungen vom Freiwilligendienst in Afrika mit Staunen und Begeisterung gelauscht habe. Warum also nicht auch ich selbst?

Das einzige was man für einen Freiwilligendienst benötigt sind ein Jahr Zeit und die Entschlossenheit, sich auf neue Umstände einstellen zu können (man sollte auch allgemeines Interesse im bestimmten Tätigkeitsfeld und ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringen etc.). Also habe ich mich 1 Jahr im Voraus bei weltwärts beworben und wurde dann Ende letzten Jahres bei Mariphil angenommen. Mariphil ist die Entsendeorganisation, die uns an verschiedene Projekte auf den Philippinen sendet. Mariphil hat sich zum Ziel gesetzt, die Armut auf den Philippinen zu verringern und durch verschiedene Projekte die wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Lebensverhältnisse der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Auf Wiedersehen
Köllefornia

Jetzt ist es schon fast soweit. Ich habe die letzten Prüfungen geschrieben, mein Zimmer leer geräumt, war das letzte Mal im Büro und habe mich von Familie und Freunden verabschiedet. Geradeeben habe ich den letzten Bissen meiner Vollkornstulle zu mir genommen, als mir so richtig bewusst wurde, was dieser letzte Bissen eigentlich verdeutlicht. Es ist nicht nur ein Zeichen dafür, dass ich das nächste Jahr (wahrscheinlich) auf Vollkornbrot zu verzichten habe. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass eine ganz tolle Zeit in meinem Leben zu Ende geht. Der letzte Bissen eines Kapitels sozusagen. Man realisiert es kaum, da man sich von allem Schritt für Schritt verabschiedet und dann sitzt man im Flugzeug und merkt, dass es kein Rückflugticket gibt. Zumindest nicht in die Welt, von der ich mich verabschiedet habe. Ich bin sehr dankbar für die letzten drei Jahre in Köln und hätte nie gedacht, dass ich noch einmal neu erfahre was das Gefühl von “Gemeinschaft“ bedeutet. Ich wünschte, jeder Mensch auf dieser Welt könnte solch ein Gemeinschaftsgefühl erfahren und ich hoffe, dass ich etwas von diesem Gefühl auf die Philippinen mitnehmen und es dort mit anderen Menschen teilen kann.

Auf geht’s.