In ein paar Stunden geht es für ein Jahr auf die Philippinen, um dort in einem Projekt gegen Kinderarbeit zu helfen. Via weltwärts fliege ich mit 14 weiteren Volunteers auf die Insel Mindanao, wo wir dort in der Stadt Davao City in verschiedenen Projekten verteilt sind. Meist sind wir zu zweit in einem Projekt. Meine Projektpartnerin heißt Luise und kennen lernen werden wir uns erst im Flugzeug, bevor wir ein Jahr zusammen arbeiten, wohnen und leben werden. Wir haben bereits sporadischen Kontakt via Whatsapp, aber ich freue mich schon sehr sie bald richtig kennen lernen zu können.

Warum Freiwilligenarbeit?

Wie kam es dazu, dass ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden habe?

Ich selbst bin ein sehr neugieriger Mensch, der sich für fremde Kulturen und Länder interessiert und für mich war es eigentlich schon seit Anfang meines Studiums klar, dass für mich danach kein 9-5- Job in Frage kommt. Eigentlich haben mich meine beiden Mitbewohnerinnen auf die konkrete Idee mit weltwärts gebracht, da ich des so öfteren ihren Erzählungen vom Freiwilligendienst in Afrika mit Staunen und Begeisterung gelauscht habe. Warum also nicht auch ich selbst?

Das einzige was man für einen Freiwilligendienst benötigt sind ein Jahr Zeit und die Entschlossenheit, sich auf neue Umstände einstellen zu können (man sollte auch allgemeines Interesse im bestimmten Tätigkeitsfeld und ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringen etc.). Also habe ich mich 1 Jahr im Voraus bei weltwärts beworben und wurde dann Ende letzten Jahres bei Mariphil angenommen. Mariphil ist die Entsendeorganisation, die uns an verschiedene Projekte auf den Philippinen sendet. Mariphil hat sich zum Ziel gesetzt, die Armut auf den Philippinen zu verringern und durch verschiedene Projekte die wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Lebensverhältnisse der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Auf WiedersehenKöllefornia

Jetzt ist es schon fast soweit. Ich habe die letzten Prüfungen geschrieben, mein Zimmer leer geräumt, war das letzte Mal im Büro und habe mich von Familie und Freunden verabschiedet. Geradeeben habe ich den letzten Bissen meiner Vollkornstulle zu mir genommen, als mir so richtig bewusst wurde, was dieser letzte Bissen eigentlich verdeutlicht. Es ist nicht nur ein Zeichen dafür, dass ich das nächste Jahr (wahrscheinlich) auf Vollkornbrot zu verzichten habe. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass eine ganz tolle Zeit in meinem Leben zu Ende geht. Der letzte Bissen eines Kapitels sozusagen. Man realisiert es kaum, da man sich von allem Schritt für Schritt verabschiedet und dann sitzt man im Flugzeug und merkt, dass es kein Rückflugticket gibt. Zumindest nicht in die Welt, von der ich mich verabschiedet habe. Ich bin sehr dankbar für die letzten drei Jahre in Köln und hätte nie gedacht, dass ich noch einmal neu erfahre was das Gefühl von “Gemeinschaft“ bedeutet. Ich wünschte, jeder Mensch auf dieser Welt könnte solch ein Gemeinschaftsgefühl erfahren und ich hoffe, dass ich etwas von diesem Gefühl auf die Philippinen mitnehmen und es dort mit anderen Menschen teilen kann.

Auf geht’s.