…doch wir haben es nach über 20h auf die Philippinen geschafft.

Nachdem wir in Frankfurt am Flughafen waren und am 26.7. erfahren haben, dass unser Flug ausfällt, durften wir noch eine Nacht im Flughafenhotel schlafen. Voller Ungewissheit und ohne Information, wann wir denn nun fliegen würden, ging es dann aber am nächsten Tag gegen 14 Uhr Richtung Singapur. Von dort aus mussten wir zum nächsten Flieger rennen, der uns mit einem Zwischenstop in Cebu endlich nach Davao City auf die Philippinen brachte. Der Flug an sich war relativ entspannend und ging schneller um als erwartet.

Da waren wir also. Auf den Philippinen, 10.0000 km von zu Hause entfernt. Auf einer Insel mitten in einer Millionenstadt am Meer. Die Hitze scheint so erdrückend, dass man kaum atmen kann aber nach einer Weile gewöhnt man sich dran. Am Flughafen erfuhren wir dann, dass zwei Koffer nicht angekommen sind. Natürlich fehlte meiner. Natürlich fehlte auch der von Luise, meiner Mitbewohnerin. Es ist ja nicht so, dass es einem anderen hätte passieren können, aber dass es mich UND ausgerechnet meine Mitbewohnerin getroffen hat ist schon ziemlich dumm gelaufen.

Dank dieses Zwischenfalls haben wir sofort die philippinische Mentalität kennengelernt. Sie heißt August. August ist ein 22-jähriger Flughafenmitarbeiter und verantwortlich für verzweifelte Touris, deren Koffer verloren gegangen sind. August heißt August, weil er im August geboren wurde. Das hat er uns natürlich alles erzählt. Und statt die Formulare für unsere verschwundenen Koffer auszufüllen, erfahren wir noch mehr aus seinem Leben währenddessen wir von 12 anderen Mitarbeitern neugierig angestarrt werden. Ich nehme es gelassen und gebe August noch unsere E-Mailadressen, bevor wir nach einer Stunde das Flughafengebäude verlassen.

Unsere Gastmutter steht zum Glück vor dem Flughafen und begrüßt uns herzlich. Sie heißt Lily. Auf geht’s mit dem Taxi nach MA-A, wo die Familie wohnt. Ich habe mir nichts besonderes vorgestellt. Vielleicht eine kleine Wohnung mit ein paar Matratzen, aber das Haus von Lily ist wirklich schön. Es sieht sehr neu und gepflegt aus. Natürlich drückt Lily in vielfacher Form ihr Bedenken aus, dass das Zimmer nicht gut genug für uns sein könnte. Als wir die Tür öffnen, erblickt uns ein großer Raum mit einem riesigen Bett und allem was man braucht. Später erfahren wir dann, dass das Zimmer eigentlich unseren Gasteltern gehört und es das einzige Zimmer mit Klimaanlage ist.

Lily war sehr besorgt, dass das Zimmer nicht gut genug für uns sein könnte. Wir haben eher ein schlechtes Gewissen, da sich die ganze Familie mit Sohn und Hausangestellte (denken wir) in ein kleines Zimmer zurückziehen muss. Mit ihnen ist nicht zu reden und bereits schnell lernen wir die Gastfreundlichkeit der Filipinos kennen.

Da der Tag noch relativ früh ist, fahren wir mit Moi und Lily in die nächstgelegene Mall und kaufen ein Kleid für uns ein, da wir nichts zum Anziehen haben. Danach fallen wir tot ins Bett und holen den Schlaf der letzten Tage nach.